Das Interview mit unserem Cheftrainer

Unsere erste Mannschaft befindet sich mitten in der Vorbereitung auf die Rückrunde. Das erste Landesligaspiel des neuen Jahres steigt am 16. Februar. Nach den Erfolgen des ersten Halbjahrs dürfen die Elfer noch vom Aufstieg träumen – und sogar vom Einzug in den DFB-Pokal. Das eine ist sehr schwer, das andere fast unmöglich. Cheftrainer Stefan Mroß spricht im Interview über die Erkenntnisse der Hinrunde, die Ziele der Rückrunde – und die Gründe für seine Vertragsverlängerung.

 

Welche sind die drei wichtigsten Erkenntnisse der Hinrunde?

Wir waren überrascht, wie viele Teams destruktiv Fußball spielen und den Schwerpunkt offensichtlich darauf legen, das Spiel des Gegners zu unterbinden. Da fehlt häufig eine eigene Spielidee. Zweitens haben wir gezeigt, dass wir jeden Gegner mit der richtigen Portion

Leidenschaft und Willen schlagen können. Im Gegensatz dazu haben wir auch gemerkt, dass wir nur dann Spiele erfolgreich bestreiten, wenn wir sie mit hundertprozentigem Einsatzwillen und Engagement als eine Einheit angehen.

 

Auf was und auf wen wird es in der Rückrunde ankommen?

Ganz klar auf Kontinuität und Verletzungsfreiheit sowie die Weiterentwicklung von Team und Spielern.

 

Wie schwer wiegt der Ausfall des bislang besten Torschützen Tim Bodenröder, der an einer Schulterverletzung laboriert?

Tim ist unser Torjäger vom Dienst und hat für diese Liga außergewöhnliche Qualität. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass Tim ausfällt. Das Team ist stark genug, den Ausfall eines Einzelnen zu kompensieren. Es geht nicht darum, Tim zu ersetzen., was auch nur schwer möglich ist. Es geht darum, dass wir als Kollektiv funktionieren.

 

Mit Emanuel Dialundama haben die Elfer einen weiteren Oberligaspieler verpflichtet. Welche Rolle sollen er und die beiden anderen Neuzugänge – Hari Coric und Serafettin Sarisoy – spielen?

In erster Linie ging es bei den Neuzugängen darum, die Qualität im Team zu erhöhen. Die ersten Wochen zeigen, dass uns das ohne Wenn und Aber gelungen ist. Alle drei Spieler haben sich bereits jetzt toll integriert und es ist so, als wenn sie schon immer zum Team gehören. Das zeichnet die Truppe auch aus. Alle sind froh, dass ein gesunder Konkurrenzkampf herrscht und jeder sich Training für Training wieder neu beweisen muss. Insofern lastet kein Druck auf den neuen Jungs, sie sind Teil des Teams und dürfen auch Fehler machen. 

 

Die Elfer sind Tabellenzweiter einen Punkt hinter Borussia Dröschede. Wie lautet das Ziel für die Rückrunde?

Wir wollen natürlich so lange wie möglich vorne mit dran bleiben. Ich glaube, dass es keine Frage ist, wer besser oder schlechter ist. Es wird auch nicht auf den direkten Vergleich ankommen. Es wird darauf ankommen, welche Mannschaft, und da sehe ich die ersten fünf und nicht nur Dröschede und Hagen 11, die Leistung am konstantesten abrufen wird. Es gibt immerhin noch 33 Punkte zu vergeben!

 

Das Trainerteam – und die sportliche Leitung – hat bereits jetzt für die neuen Saison zugesagt. Warum?

Die Elferfamilie hält extrem gut zusammen und alle arbeiten gemeinsam daran, unseren Verein Tag für Tag ein Stück besser zu machen. Egal ob Kassierer, Betreuer, Sponsor oder Spieler. Alle leisten hier unglaublich viel. Die Arbeit im Trainerteam ist sehr akribisch und es macht richtig Spaß, mit Christian (Fohs, Anm. d. Red.) und Ivica (Bosnjak, Anm. d. Red.) auf dem Platz zu stehen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Sportlichen Leiter Kai Langenbruch, dem Physiotherapeuten Björn Grobe sowie dem Betreuer Matthias Schulz ist sehr gut. Diese Kontinuität ist Voraussetzung dafür, dass wir unsere Arbeit erfolgreich fortsetzen können. Wenn man sieht, was hier jeder ehrenamtlich leistet, dann liegt es auf der Hand, dass es eine Ehre ist, weiterhin ein Teil der Elferfamilie sein zu dürfen.

 

Da die Elfer nur noch zwei Siege vom DFB-Pokal entfernt sind und wir nicht gerade als Favorit ins Halbfinale gehen, können wir ja ein bisschen herumspinnen: Welcher Gegner wäre im DFB-Pokal dein Traum und warum?

Ich würde uns auch nicht unbedingt als ersten Kandidaten für das Erreichen des DFB-Pokals sehen. Insofern muss man ehrlicherweise sagen, dass das Erreichen des Westfalenpokal-Halbfinales schon ein Traum ist. Es ist eben nur die Frage, wann wir aufwachen. Das darf aus meiner Sicht gern noch ein bisschen dauern. Ich erkenne aber schemenhaft in meinem Traum blau-weiße Trikots bei unserem Gegner… (lacht).

 

Gibt es ein Aber?

Ich würde auch gerne auf die Euphoriebremse treten. Es geht alles ziemlich schnell und Erfolg heißt für mich nicht immer unbedingt auch zu gewinnen bzw. Erster zu werden. Es geht auch immer darum, eine Einheit zu formen, in der sich die Jungs voll und ganz mit dem Verein identifizieren. Trotz des Konkurrenzkampfes hat jeder Spieler eine wichtige Rolle im Team und wird im Laufe einer langen Saison gebraucht. Unsere Aufgabe als Trainer ist neben einem funktionierenden Team auch die individuelle Entwicklung der Spieler. So definieren wir Erfolg. Die Siege sind dann die logische Konsequenz. (dlb)